Das österreichische Survival und Prepperforum » Vorbereitet?

Also ich habe mich vorbereitet. Derzeit bin ich in einer Phase - wo ich weniger rede als mache. Konkret habe ich eine BOL Lokation aufgebaut. Aber ich stelle fest, dass es nicht ganz einfach ist, wenn man davon ausgehen will, dass Autarkie wirklich Autarkie sein soll.

1) es gibt immer irgendwie Nachbarn.
2) Ohne Strom oder Benzin geht gar nichts.
3) Heizen ohne Ofen ist fast nicht möglich. Und eine Ofen ist genehmigungpflichtig und macht aus einer Hütte ein "Haus" Zieht zuviele Interessen an.
4) who the fuck soll den Müll wegbringen??

Was mich zu den Schluß bringt, dass wirkliche Autarkie eine Illusion ist. Man ist IMMER von anderen Menschen oder einer funktionierenden Logistik (Müll, Wasser, Essen) abhängig.

Wie seht ihr das, oder wie habt ihr das empfunden. Möglicherweise bin ich aber zu tief drinnen im Thema......

Naja. Vielen Dank erst mal für die Antwort. Ich ghe jetzt von einem kurzen Zeitraum aus, sagen wir so 1 Monat....

Meine Erfahrung ist, dass man vieles einlagern und irgendwie ersetzen kann, wenn man bedenkt, dass alles ausreichend da sein muss: Benzin, Gas, Lebensmittel und auch Wasser. Soweit OK.

Aber dieses Müllproblem.... kaum zu glauben, was da alles anfällt und das ist alles nicht verrottbar oder verbrennbar (außer man fackelt gerne Plastik ab...). Da ist man einfach immer darauf angewiesen,
dass der Müll irgendwer wegbringt, wo immmer man den auch hinbringt. Und nach 1 Monat erstickt ein Ort im Müll, wenn der nicht weggebracht wird. Also muss man es in dieser Zeit irgendwo einlagern.

@Wasser: Auch gar kein Problem, solange die Zivilisation normal funktioniert. Wenn nicht, kann man Wasser irgendwo entnehmen und es aufbreiten, aber nur in einer wasserreichen Gegend. Was soll man
im urbanen Umfeld machen? Aber das wurde eh schon sehr oft diskutiert.

Die BOL überdenken: also ich habe auf eine Berg eine Hütte gebaut - entgegen aller Widerstände. Da gibt's nichts zu überdenken.

Ich muss die notwendigen Parameter darauf abstimmen - das ist meine derzeitige Aufgabe. Nicht leicht - aber ich habe jede Menge Erfahrungen gewonnen!

Ich kann zum Beispiel ganz ohne irgendwelche äußeren Lieferungen dort leben: Strom - Lebensmittel - Kochen - Wasser - Wärme etc.


Aber alles birgt Vorratshaltung, Logistik und unvorhergesehene Probleme. Manche davon haben einfach mit Menschen zu tun. Z.B. Nachbarn... auch wenn die theoretisch weit weg sind. Neugierde zum Beispiel..... Auch ganz einfache Sachen: Was mache ich beim Gewitter, um zu Wasser zu kommen oder auf die Trockentoilette. Nur ein Beispiel.

Nachbarn: Wenn es um konkrete Nachbarn geht, dann würde ich mich dort melden: "Leute, ich bin der Franz aus Graz, das ist meine Wochenendhütte. Wenn ihr mal vorbeikommt und euch fällt was auf, das ist meine Handynummer. Am Sonntag gibt es eine kleine Einweihung mit Bier unf Würstel, wer mag kommt vorbei." => Sie wissen jetzt was in der Hütte abgeht und es wird sie nicht mehr interessieren und falls was gröberes sein sollte (Feuer, Einbruch, Erdrutsch, ...) ruft dich wahrscheinlich wer an.

Gewitter: Die dauern ja nur einige Stunden und etwas Wasser solltest du schon in der Hütte haben. Und wegen dem WC: Zur Not in ein Plastiksackerl in einem Kübel machen und vor die Tür stellen.

Es gibt für jedes Thema einige (hilfreiche?) Ideen, sag uns was dir auf der Seele brennt, vielleicht kommt was nützliches dabei heraus.

@Pedro: Das ist sowieso klar, ich kenne alle Nachbarn und sie kennen mich. Aber so linear, wie du das darstellst, läuft das nicht ab. Da gibt es einfach verschieden Begegnungen, die verschieden strukturiert ablaufen. Aber bei allen steht eine Frage immer im Hintergrund: Was macht der da?

Dass ich da Urlaub machen will mit der Familie, das können die meisten fast akzeptieren, keine Wasser, Strom und Kanal ist für die meisten aber schon ein bischen strange, sogar im Urlaub, sogar wenn es als Advendure tituliert wird. Allein: Mir geht die Kraft aus. Heutzutage gibt es ja für alles Hilfsmittel, die ich auch verwende. Aber was ist, wenn plötzlich kein Benzin mehr für die Motorsäge da ist? Oder kein Strom für den Bohrakku? Das alles von Hand zu machen geht zwar, aber das ist sehr kräfteraubend, nicht zu reden von Zerrungen in den Muskeln und einfache Muskelkrämpfe und Katern, da kannst nächsten Tag einfach nicht mehr einfach weiterarbeiten.

Gestern hatte ich bei der Hütte einen Arbeitstag geplant - eine halbe Stunde später: Hexenschuss. Es war lebensgefährlich wieder herunter zu kommen. Das ist nur ein Beispiel was alles passieren kann und was in der Zivilisation so kein Problem darstellt oder zumindest nur ein Kleines. Es geht mir darum, einfach nur zu sagen, dass die Dinge im Detail, im Kleinen liegen und selbstverständliche kleine Dinge oft zu einer großen Aufgabe anwachsen.

Man kann in einem hübschen Forum schön reden, was man alles machen kann und soll aber IRL schaut das schon ganz anders aus.

Und ganz ehrlich: Dass ich während eines Gewitters in ein Plastiksackerl scheiß - und vor die Tür stell, das kommt sogar mir zu ekelig vor. Nein - ich geh schon rüber auch wenn es blitzt.